Das Schloss Borgholm (Borgholms Slott) auf Öland)

Das Schloss Borgholm (Borgholms Slott) auf Öland, heute nur noch eine Ruine, hat seinen Ursprung bereits im 12. Jahrhundert, auch wenn es sich zu Beginn lediglich um einen Befestigungsturm mit einer Ringmauer handelte. Bereits im Jahr 1281 war aus dem Turm dann jedoch eine komplette Burg geworden die bereits als Schloss Borgholm bezeichnet wurde, auch wenn es sich hierbei um eine Verteidigungsanlage handelte und nicht um ein Schloss im engeren Sinn.
 
Während des Krieges zwischen Dänemark und Schweden zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss Borgholm weitgehend zerstört und es sollte 20 Jahre dauern bis es wieder aufgebaut und stärker befestigt wurde. Der Bau der Festung ging jedoch relativ langsam voran, da es ein Jahrhundert lang immer wieder zu Kämpfen zwischen Dänemark und Schweden kam und die Dänen das Schloss sogar einmal für einige Jahre einnehmen konnten und es beim Verlassen auch plünderten.

Das Schloss Borgholm auf Öland
Foto: Herbert Kårlin

Erst ab 1651, als Dänemark sehr geschwächt war, wenige Jahre bevor das Land große Teile seines Reiches wieder an Schweden abtreten musste, konnte das Schloss Borgholm von Nicodemus Tessin dem älteren wieder so gut befestigt werden dass ein weitere Angriff der Dänen problemlos abgewehrt werden konnte.
 
Nachdem es sich beim Schloss Borgholm nie um ein Königsschloss handelte und es sich bei diesem Bau mehr um eine Festung handelte, waren der Ausbau und die Restaurierung ab dem 17. Jahrhundert von wenig Interesse und das Schloss wurde daher auch nie fertiggestellt und das Borgshlm Slott begann zu verfallen noch bevor es vollständig aufgebaut war. Und nachdem die Verteidigung in jener Epoche ebenfalls an Bedeutung verlor, wurden im 18. Jahrhundert erst eine Schule in einem Teil des Schlosses eingerichtet und anschließend eine Textilfärberei. Am 14. Oktober 1806 brach auf dem Schloss Borgholm ein bedeutendes Feuer aus und danach wurde jede Aktivität im Schloss eingestellt. Das Schloss hat bis heute das Aussehen jener Zeit behalten.
 
Der Besucher des Schlosses Borgholm findet daher heute in erster Linie eine gigantische Ruine die auf den ersten Blick kaum überzeugen kann. Wer jedoch die Ruine betritt, kann noch einige der Räume mit ihrem Zweck erkennen, entdeckt eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses und eine Ausstellung mit einer engen Beziehung zu öland und der Ostsee Kinder können auch an einer Schatzjagd teilnehmen. Während des gesamten Sommers bietet das Schloss Borgholm auch eine Kulisse für zahlreiche Konzerte.
 
Während der Hochsaison kann man sich auch zahlreichen Führungen im Schloss Borgholm anschließen, aber leider werden diese Führungen nur in schwedischer Sprache angeboten.Reisebüros bieten wir, im Rahmen einer Reiseleitung, auch deutschsprachige Führungen im Schloss an. Ohne Erklärungen ist der Besuch des Schlosses leider kaum in seiner Bedeutung und seiner Entwicklung zu verstehen und der Audioguide in Schwedisch, Englisch und Deutsch ist lediglich über eine App zu erhalten. Für eine Führung mit einem kleinen unabhängigen Spaziergang sollte man mit 90 Minuten rechnen, wobei der Weg vom und zum Bus, sowie der Besuch im Informationszentrum hinzugerechnet werden muss.